Biogas & Erdgas

Mit Biogas nach dem neuen Energiegesetz heizen

Auch mit dem neuen Kantonalen Energiegesetz (MuKEn 2014) ist es nach wie vor möglich eine Gasheizung zu installieren. Erreicht die Liegenschaft mindestens den GEAK D darf die bestehende Heizung 1:1 ersetzt werden. Bei einer tieferen Klassifizierung müsste eine der Standardlösungen, die der Kanton vorgibt, eingesetzt werden. Alternativ kann die Liegenschaft auch mit 20 % Biogas aus der Schweiz betrieben werden – ohne zusätzliche Massnahmen.

Emissionsarme, sichere und effiziente Energiequelle

Heizen mit Gas reduziert den CO2-Ausstoss im Vergleich zu Heizöl um rund 25 Prozent. Durch die Beimischung von Biogas oder anderen erneuerbaren Gasen werden die CO2-Emissionen noch weiter verringert. In Zukunft wird der Anteil von Biogas und anderen erneuerbaren Gasen steigen. Erdgas und Biogas lassen sich auch sehr gut mit erneuerbaren Energien kombinieren. Beim Heizen mit Gas kommt modernste Technik zum Einsatz. Es gibt für jedes Haus das richtige Heizsystem.
Die Gasversorgung hat in Einsiedeln schon früh weite Teile des Dorfs erschlossen. Das Leitungsnetz wurde laufend erneuert und modernisiert. Es stellt bis heute eine verlässliche Energieversorgung sicher.

Ihre Vorteile

Herkunft Gasimporte der EU (2023)

42%

LNG

29%

Nordsee

10%

Nordafrika

9%

Russland

6%

Grossbritannien

4%

Kaspische Region

Netto-Null kann über verschiedene Wege erreicht werden

Die Schweiz will bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen auf Netto-Null reduzieren. Dies kann über verschiedene Wege erreicht werden. Welcher der Richtige ist, kann heute niemand mit Sicherheit sagen. Mit der Kombination verschiedener Energieträger und ihrer Infrastrukturen wird es aber einfacher, eine sichere, wirtschaftliche und resiliente Energieversorgung zu realisieren.

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Biogas

Die Energiezukunft fängt im Alltag an

Biogas ist eine erneuerbare Energie: Aus organischen Abfällen der Grünabfuhr wird in über 35 Anlagen in der ganzen Schweiz Biogas gewonnen und direkt ins Gasnetz eingespeist. Damit heizen, kochen oder tanken Sie klimaschonend.

Wie unterscheidet sich Biogas von Erdgas?

Erdgas und das ins Netz eingespeiste Biogas sind eigentlich identisch in der Zusammensetzung und bestehen grösstenteils aus Methan (CH4). Der grosse Unterschied liegt in der Gewinnung bzw. der Produktion des Gases: Erdgas ist ein natürlich vorkommendes Gas, welches aus dem Erdinneren gefördert wird. Biogas entsteht durch die Vergärung von organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm – und ist somit eine erneuerbare Energie.

Damit Biogas ins Netz eingespeist werden kann, muss es zuerst auf Erdgas-Qualität aufbereitet werden. Schweizer Gasversorger zählen hier zu den Pionieren: Ihnen gelang es weltweit erstmals vor über 20 Jahren, Biogas ins Gasnetz einzuspeisen. Heute vermischen sich Biogas und Erdgas im Gasnetz fast schon selbstverständlich. Ob nun zu Hause Biogas oder Erdgas aus der Gasleitung strömt, spielt für Konsumenten keine Rolle: In der Schweiz überwacht eine Clearingstelle, die der Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG im Auftrag der Oberzolldirektion betreibt, die eingespeisten und verkauften Biogas-Mengen. Biogas kann auch importiert werden. Grüne Zertifikate garantieren dabei die Qualität. Auf diese Weise haben die Konsumenten immer die Sicherheit, dass das von ihnen bezahlte Biogas auch tatsächlich eingespeist worden ist. Wer also z.B. 50 % Biogas bestellt und bezahlt, erhält so indirekt garantiert auch 50 % Biogas, die für ihn ins Netz eingespeist wurden.

Erdgas kombiniert mit Biogas wird immer beliebter

Die Schweizer Gaswirtschaft fördert mit einem speziellen Programm die Produktion und Einspeisung von Biogas ins Gasnetz mit jährlich rund CHF 4 Mio. Gefördert wird nur Biogas, das die hohen Qualitätsanforderungen des Bundes und der Gasbranche erfüllt – also nur ökologisch und ethisch einwandfreies Biogas aus Abfällen und Reststoffen, nicht aber aus Nahrungsmitteln oder speziell angebauten Energiepflanzen. Die Schweizer Gaswirtschaft hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Anteil der erneuerbaren Gase im gasversorgten Wärmemarkt auf 30 % zu steigern. Mit diesem Anteil von 30 % lassen sich die CO2-Emissionen im Vergleich zu Heizöl um 50 % reduzieren

Unsere Grundversorgung enthält 15 % Biogas

Blick in die Zukunft

Mit Power-to-Gas kann überschüssig anfallender Strom aus Solar-, Wind- oder Wasserkraftwerken in Form von Methan (synthetisches Erdgas) oder Wasserstoff gespeichert werden. Power-to-Gas ist eine vielversprechende Technologie für eine nachhaltige Energieversorgung der Schweiz. Eine bedeutende Rolle spielt dabei das Gasnetz: Es wird zum Speicher erneuerbarer Energien. 

Strom, Wärme und Verkehr müssen intelligent miteinander verknüpft werden. Denn nur so können die erneuerbaren Energien optimal genutzt werden. Erfreulicherweise setzt sich diese Erkenntnis immer mehr durch. Man spricht in diesem Zusammenhang von Sektorkopplung oder Netzkonvergenz. Das Prinzip ist einfach, auch wenn sich dahinter eine hohe Komplexität verbirgt: Es geht darum, die Energienetze intelligent zu verbinden, um Synergien zwischen den leitungsgebundenen Energieträgern nutzen zu können. Die Technologien, die Netze zusammenwachsen zu lassen, sind bereits vorhanden, und es steht eine breite Palette zur Verfügung: Wärme-Kraft-Kopplung (WKK), Power-to-Gas, Power-to-Heat, Power-to-Liquid. Aber auch die Gas- und Elektromobilität sind Technologien, welche die Sektorkopplung ermöglichen. Noch befindet sich die Sektorkopplung in den Anfängen, und es braucht dazu auch geeignete Rahmenbedingungen.

Wasserstoff – H₂ schon bald aus Schweizer Produktion

Die Hydrogen Höfe Freienbach AG plant eine Wasserstoffanlage. Mit einer Produktion von bis zu 1200 Tonnen im Endausbau wird dies die grösste Anlage der Schweiz für grünen Wasserstoff sein. So werden wir schon in naher Zukunft bis zu 20 % Wasserstoff in unserem Gasnetz haben.

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